GenussBotschaft #4 von der Lammersdorfer Hütte

Auf der Alm der kurzen Wege
Der Bergkäse für die Lammersdorfer Hütte wird direkt vor Ort produziert und mit Blick auf den Millstätter See verspeist. Möglich macht das eine seit Jahrhunderten bestehende Almgemeinschaft, zu der auch wir als Wanderer gehören, sobald wir die Alm betreten. Nur so bleiben das Wandern und der Käse noch lange ein unvergleichlicher Genuss.
Auf 1.500 bis 2.100 Metern Seehöhe, hoch über dem Millstätter See, grasen die Rinder der Lammersdorfer Almgemeinschaft auf den sonnigen Wiesen unter dem berühmten Granattor. Die Almwiesen voller saftiger Kräuter und Gräser schmecken nicht nur den rund 30 Milchkühen, sondern in weiterer Folge auch uns allen, denn aus der Kuhmilch wird in der Almsennerei
- herrlicher Bergkäse,
- Frischkäse,
- Schnittkäse,
- Vollmilchtopfen und
- Almbutter.
Und den gibt’s gleich in der Sennerei zu kaufen oder nebenan in der Hütte in Form von kulinarischen Käseköstlichkeiten zu genießen.
Kürzeste Lieferwege

Wahrscheinlich handelt es sich hier um einen der kürzesten Lieferwege im ganzen Genussland Kärnten, denn von der Almsennerei zur Hütte sind es keine 50 Meter. Täglich zweimal werden die Kühe gemolken und ihre frische Milch in die Sennerei geleitet. Im Käseverarbeitungsraum wird dann der Käse gemacht und darf im Reiferaum noch mindestens drei Monate ruhen. Die Molke, die beim Käsen als Nebenprodukt entsteht, bekommen übrigens die rund 20 Schweine unterhalb der Hütte, die auch eine große Attraktion für die Almbesucher darstellen.
Schmankerln aus der Region

Der Mensch lebt natürlich nicht nur von Käse alleine, also lebt der Kärntner Genuss Wirt hier oben auch eine intensive Zusammenarbeit mit der Familie Egger aus St. Peter bei Spittal an der Drau. Von dort werden Most, Fruchtsäfte, Schnaps, Salami, Speck und allerlei andere Produkte bezogen. Gekocht wird in der urigen Hütte übrigens stilecht am Holzofen und serviert auf der großen Terrasse mit Blick über den Millstätter See.
Gemeinschaft ist keine Worthülse

Damit wir aber überhaupt in den Genuss solcher Köstlichkeiten kommen, muss die Lammersdorfer Almgemeinschaft gut zusammen und vor allem mit der Natur arbeiten. Das machen die elf Mitgliedsbetriebe schon immer bzw. länger, als es überhaupt Aufzeichnungen darüber gibt.
Dabei ist das Wort „Gemeinschaft“ für sie keine leere Worthülse, sondern Programm.
Die meisten Arbeiten werden gemeinschaftlich durchgeführt. Nachhaltigkeit und almschonendes Wirtschaften stehen dabei im Mittelpunkt. So wurde etwa 2014 eine neue Wasserturbine errichtet, die nun den gesamten Strombedarf von Hütte und Sennerei abdeckt. Bei Almführungen und Almerlebnistagen wird der Hintergrund der Bewirtschaftung der Almen vermittelt und so für die nächste Generation erhalten.
Zur erweiterten Almgemeinschaft gehören aber nicht nur die Almbauern, die Senner und die Hüttenwirte, sondern wir alle, die wir die Almen auf einem der zahlreichen Wanderwege zum Granattor benutzen. Respekt vor Pflanzen und Tieren sollte immer unser oberstes Gebot sein, um diesen einzigartigen Natur- und Wirtschaftsraum auch in seiner ganzen Pracht zu erhalten. Wenn wir die gekennzeichneten Wege nicht verlassen, unsere Hunde an die Leine und unseren Müll wieder mit nach Hause nehmen, dann schmeckt das würzige „Hütt’npfandl“ mit Speck, Ei und dem genüsslichen Bergkäse auf der Lammersdorfer Hütte nicht nur besser, sondern auch noch sehr lange.







Also Elkes und Kurts Botschaft an euch: "Das Wort GEMEINSCHAFT ist keine Worthülse, sondern Programm!"
Fotos: Daniel Gollner