GenussBotschaft #14 von Katja Strauß
Katja Strauß ist 23 Jahre jung. Was sie macht? Ihr eigenes Ding. Bereits mit 17 Jahren beschließt die sympatische Tochter vom Bio-Geflügelhof Strauß, mit dem Direktvertrieb von Bio-Hendln und Bio-Puten durchzustarten. Etwas anderes zu tun als andere in ihrem Alter. Ihre eigene Marke aufzubauen: Daheim am Hof.
Über Wiesen hopsend, die Fingernägel voller Löwenzahnmilch, umgeben von Natur und Tieren. Tja, wem diese Vorstellung von Katjas Alltag in den Sinn kommt, der irrt. Ganz so romantisch ist es nämlich nicht. Denn trotz idyllischer Atmosphäre rund um den Geflügelhof Strauß, vulgo Sonnhof, steckt hinter ihrer Arbeit daheim am Hof ein Business, das neben Naturverbundenheit und großer Tierliebe vor allem auch Verständnis fürs Grobe verlangt. Für Arbeiten und Handgriffe, die viel Knowhow und ehrliches Anpacken brauchen. Schlachten, verarbeiten, verkaufen – die landwirtschaftliche Facharbeiterin und Geflügelmeisterin lebt den etwas anderen Mädchentraum. Jung und mutig eben.
Direktvermarktung als Chance
Die tatsächliche Übernahme des elterlichen Betriebes steht noch aus. Doch durch die Direktvermarktung ab Hof konnte Katja Strauß bereits in jungen Jahren ihren persönlichen Weg einschlagen, eigenen Ideen umsetzen, ihre Werte leben. „Es ist der direkte Kundenkontakt, der mir besonders gefällt. Da wir ausschließlich auf Bestellung verkaufen, weiß ich immer, wohin meine Hühner und Puten kommen. Ich kenne alle unsere Kunden persönlich“, erzählt sie zufrieden. So verzichtet sie bewusst auf Massenaufzucht, setzt auf Tierwohl, Nachhaltigkeit und stets gleichbleibende höchste Produktqualität. Das ist ihr wichtig – und verschafft ihr die Möglichkeit, einen wertvollen Beitrag zu leisten.
„Unsere Tiere haben genügend Platz, um groß zu werden. Sie können in Ruhe aufwachsen und nach Lust und Laune großzügigen Auslauf genießen“, schwärmt die innovative Jungunternehmerin und Genussland Kärnten Produzentin.
Ursprung und Zukunft
Die Balance zwischen Tradition und Innovation zu finden, ist die eigentliche Kunst, die Katja Strauß als die „junge Wilde“ in der Geflügel-Bewirtschaftung beherrschen muss. Denn obwohl es ein altbewährter Gedanke ist, nicht mehr zu produzieren, als tatsächlich gebraucht wird, verlangt unsere Zeit nach neuen Methoden, den Menschen den Wert von qualitativ erzeugten Lebensmitteln im Gegensatz zu billiger Massenware näherzubringen.
Es verlangt Marketingideen, eine zeitgemäße Sprache, die gehört wird – und das Verständnis für moderne Strukturen und Vertriebswege. Da kann es schon passieren, dass diese jungen Ideen nicht auf Anhieb für allgemeine Begeisterung im näheren Umfeld sorgen, weiß Katja: „Seinen eigenen Weg zu gehen und sich nicht davon abbringen zu lassen, ist meist einfacher gesagt als getan.” Es wird immer Höhen und Tiefen geben. Trotzdem möchte ich vor allem den jungen Frauen ans Herz legen, an ihren Ideen festzuhalten“, behauptet die 23-Jährige überzeugt. Vor allem möchte sie aufzeigen, dass es für junge Menschen eine Perspektive in der Landwirtschaft gibt, egal ob im Voll- oder Nebenerwerb. Und wen wundert‘s? Scheint, als würde es funktionieren. Denn viele begeisterte Kunden bestellen fleißig per SMS-Abo und freuen sich sichtlich über den frischen Spirit am Bio-Geflügelhof Strauß. Und wenn die Kunden ihre Produkte abholen, kann es schon sein, dass man alle drei Generationen vomSonnhof unterm Lindenbaum antrifft. Apropos Lindenbaum: Auch im Logo findet man drei Blätter des Baumes, die alle drei Generationen symbolisieren, wieder.
Stressfrei fürs Tier
Einig sind sich hier am Magdalensberg jedoch alle beim Thema Tierwohl. Darauf wird höchste Priorität gelegt – und zwar ein ganzes Geflügelleben lang, bis zum Tag der Schlachtung. „Wir schlachten die Tiere selbst und stressfrei am Hof. Auch die weitere Verarbeitung passiert daheim, verpackt und etikettiert werden sie ebenfalls von uns“, erzählt Katja. Das Ergebnis: Biologischer Hochgenuss, den man schmeckt und für den alle am Biohof zusammenhelfen. Mit herzlichem Einsatz kümmert sich Katja also Tag für Tag um das Wohl „ihrer Mädels“. Dass ihre geliebten Tiere täglich eine wundervolle Aussicht genießen dürfen, fügt sie mit einem Schmunzeln hinzu. Und wenn sie dann noch vom weichen Strohbett für ihre Schützlinge erzählt, wird es am Ende doch noch ein bisschen romantisch. Bei all dem sinnvollen Tun und dem enormen Einsatz darf das auch so sein, finden wir. Mädchentraum bleibt halt doch Mädchentraum.